Dienstag, 5. Juni 2012

Eltern-Kind-Blogparade: JUNI 2012

Und wieder ist ein Monat um. Jetzt sind wir im Juni angekommen und auch gleich bei einem neuen Thema in der Eltern-Kind-Blogparade.


Das Thema im Juni ist nun Lernen und lernen lassen.

Was zunächst ein wenig abstrakt klingt (na, wer wollte gleich schimpfen, dass einem dazu ja gar nichts einfällt?), beinhaltet ganz viele Themen. Ihr dürft euch im Juni über den kompletten Bereich des Lernens und Förderns auslassen: ob ihr einen Artikel über das kindliche Erlernen einer Sprache verfasst (einige Teilnehmerkinder wachsen bilingual auf, was sicherlich sehr interessant ist), ob einen über Lernsysteme für Kinder, ob über unser Schulsystem, über den Stellenwert von Bildung in eurer Familie, über Probleme in der Schule (vielleicht etwas für unsere älteren Teilnehmerkinder) oder auch einen Artikel zur Frage, was wir Erwachsenen von unseren Kindern lernen können: ihr habt wie immer alle Freiheiten, einzig um das Thema “lernen” soll es sich handeln.

Ein Thema was ich ja gar nicht mag. Denn meine Kinder mußten schon früh ran, was das lernen angeht.

Kaum sind die Kinder auf der Welt, geht es ja schon los mit dem Lernen. Laufen lernen, Krabbeln lernen, Fahrradfahren lernen und auch das Sprechen will gelernt werden. Und da geht es auch schon los mit der Förderung. Wenn ein Kind nicht ganz der "Norm" entspricht muß es gefördert werden, was das Zeug hält. So auch bei uns.

Ja, auch Fahrradfahren will gelernt sein...


Mein Großer mußte mit 5 Jahren zur Logopädie, weil er ein sprachliches Problem hatte. Ein Jahr Logopädie und dann war es eigentlich gut.

Julian war eigentlich ein recht Schlauer. Hat sich selbst die Buchstaben und die Zahlen beigebracht. Ich habe das in keinster Weise unterstützt. Er sollte sich schließlich in der Schule nicht langweilen. Im Kindergarten waren die Erzieherinnen erstaunt, das er die Zahlen schon so gut kannte und auch schon Buchstaben schreiben konnte.  Er hat sich auch diese Vorschulhefte gewünscht und auch diese Lerncomputer. Und konnte mit diesen Sachen selbständig arbeiten.

Dann ging es mit der Schule los. Das Kind braucht Förderung - er entspricht motorisch nicht der "Norm" der anderen Kinder in seinem Alter. Ja, logisch....also auch hier psychomotorische Förderung. Sprich auf DEUTSCH:  Förderturnen.

Gut - bekommen wir auch noch hin, wenn es sonst nichts ist. Andererseits lief es aus schulischer Sicht eigentlich ganz gut bei meinem Großen. Das Lesen und Schreiben klappte ganz gut. Und Mathe war eh sein Fach.

Mittlerweile ist er in der 5. Klasse der Oberschule und macht es eigentlich ganz gut. Klar sind die Anforderungen dort höher als in der Grundschule.

Mal sehen, welchen Weg er noch gehen wird. 


Tja, so war es dann auch bei meinem Lütten. Ich dachte wirklich, ich würde bei ihm von alledem verschont bleiben, aber im Gegenteil, es war schlimmer.

Er interessierte im Gegensatz zu seinem Bruder überhaupt nicht fürs Lernen. Er hatte wirklich nur reines Spielen im Kopf. Bis zur Einschulung. 

Mit meinem Lütten war ich bereits bei der Logopädin als er gerade mal 3 Jahre alt war. Und insgesamt 2 1/2 Jahre waren wir dann in Behandlung. Schrecklich. Einerseits ist Förderung ja gut und schon, aber muß es schon so früh sein?

Das Laufen lernen ging bei uns recht schnell...

Ich hatte da auch mal ein Gespräch mit einer angehenden Logopädin die ganz anderer Ansicht war, wie ihre Kollegen. Denn würde man den Kindern die Zeit geben, die sie brauchen, würden alle, wirklich alle irgendwann früher oder später richtig sprechen lernen.

So war es ja bei meinem Großen. Man hatte mir im 1. Kindergartenjahr schon nahegelegt, ich solle mit ihm doch schleunigst zur Logopädin. Ich habe aber einfach abgewartet. Und siehe da, es kam vieles von selber. Das einzige - sein "SCH-Problem" haben wir dann noch behandeln lassen. Er wurde aber wegen seines sprachlichen Problems in keinerlei Weise von den anderen Kindern geärgert, nein überhaupt nicht. Ansonsten hätte ich natürlich schon eher etwas unternommen.

Bei meinem Lütten hat nun jeder auf mich eingeredet und ich bin nun sehr früh mit ihm zur Logopädin gegangen. Was ich eigentlich jetzt hinterher gesehen - mächtig bereue. Denn das erste Jahr dort, brachte rein gar nichts. Mein Kind war einfach nicht aufnahmefähig. Das letzte Jahr dort - sprudelte es regelrecht aus ihm heraus. Und das bestätigt dann meine Ansicht - es war zu früh. 

Genauso ist das ja mit dem Laufen. Die einen lernen es früh, andere widerum später. Der Sohn von einer Freundin konnte auch erst mit 2 Jahren laufen. Der Arzt wollte auch gleich therapieren, aber meine Freundin sagte nein. Jedes Kind hat eben sein eigenes Tempo. Da sind wir dann bei dem Thema lernen lassen.

Wieso gibt man den Kindern nicht einfach die Zeit die sie zum Lernen brauchen? Tja, das Problem ist schon die Einschulung. Die wird hier in unserem Bundesland nun jedes Jahr weiter nach vorne verschoben, die Kinder sind also immer jünger bei der Einschulung. Die Einschulungsuntersuchung ist ebenfalls der Hammer. Die Kinder müssen also mit 5 bzw. 6 Jahren schulfähig sein.

Ja, und in der Schule ist es ja genauso. Wer da nicht mitkommt, muß das Jahr wiederholen. Bei einer Klassendichte von 25-30 Kindern pro Klasse, ist es den Lehrern auch gar nicht möglich sich um jedes Kind einzeln zu kümmern.



Dann regt mich aber hier noch etwas anderes auf. Ich finde - Bildung sollte kein Luxusgut sein. Warum werden nicht jedem Schüler die Schulbücher die es braucht, kostenlos zur Verfügung gestellt?

Allein im letzten Sommer - mein jüngster Sohn wurde eingeschult, mein ältester Sohn kam auf die Oberschule, wurde es ganz schön teuer.

Bei uns gibt es das Ausleihverfahren: D.h. wir können die Bücher ausleihen - oder aber selber kaufen.

Natürlich leihen wir aus. Weil neue Bücher kann doch keiner bezahlen. Für das Ausleihen haben wir dann bei unserem Großen 60 Euro bezahlen müssen. Für unseren Kleinen 5 Euro.

Hinzu kamen dann noch die Arbeitsbücher. Die waren bei unserem Kleinen ziemlich teuer. So habe ich dort nochmal 70 Euro hinblättern müssen. Hinzu kam dann für beide neue Ranzen bzw. einen Rucksack und die Schulmaterialien.

Hammer. Mir graut es schon vor dem nächsten Monat, wenn es vor den Sommerferien wieder die Schulbuchlisten und Materiallisten gibt. Dann habe ich wieder Tränen in den Augen.

Edit: 19.06.2012: Tja und kaum ist der Text hier geschrieben, erreichen mich auch schon die Ausleihlisten der Kinder. Für den Kleinen sind das fürs kommende Schuljahr mal eben 20 Euro und für den Großen sogar 60 Euro. Das ist wohlgemerkt nur die Ausleihgebühr für die Bücher die ausgeliehen werden können. Hinzu kommen noch die Arbeitsbücher und Materialien wie Hefte, Stifte, Mappen usw. 

Ich finde, gerade die Grundbildung sollte in ganz Deutschland nichts kosten.

Ja, welchen Weg mein Lütter dann gehen wird ist ja nun noch gar nicht klar. Er ist ja gerade mal in der 1. Klasse.

Aber das Schulsystem regt mich auf. Ich will die Lehrmittelfreiheit auch in Niedersachsen.

So, genug aufgeregt. Es gibt natürlich auch wieder etwas zu gewinnen bei der Blogparade. Die Sponsoren für den Monat Juni sind: schulranzen.com, rucksack-spezialist.de und Ben und Bella

Vielen Dank an dieser Stelle an die tollen Sponsoren und natürlich für die tollen Preise.

So, das wars von mir...









10 Kommentare:

  1. Ach..da kommt mir doch bei Deinem Bericht vieles bekannt vor. Haben auch schon so einiges an Förderungen durch. Im Nachhinein frage ich mich wirklich, ob das alles wirklich unbedingt sein musste!!! LG

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    1. Man kann ein Kind auch übertherapieren - hat mir mal eine nette Ärztin erzählt.

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  2. logopädie hatten meine beiden auch, aber zu recht und erst in der grunschule. ich sehe es ganz genau sow ie du!
    man muss kein 3 jähriges kind zwingen zu lernen! kinder sollen begreifend lernen und sich ihren weg selber schaffen!
    denn nur so können sie wirklich lernen! ich könnte micha uch stundenlang über eltern aufregen die ihre 5 jährigen zwerge jeden tag zu einem anderen sport oder msuik unterricht quälen, bitte wie sollen kinder so lernen?? das ist doch nur zwang und die eltern wollen das aus ihrem kind was wird, aber nicht auf die art!

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  3. Da habt ihr aber schon einiges durch mit Förderung. Wenn ich so lese hier, dann bin ich ganz froh, dass Lotta noch nicht in die Schule geht. Bisher "kostet" der Kindergarten ja nicht viel. Ich weiß jetzt auch gar nciht wie das in Hessen ist mit den Bücher - früher gabs immer von der Schule aus Bücher, die wir dann am Ende des Schuljahres wieder zurückgeben mussten.

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  4. Puhhh, mit 3 zur Logopädie; aber klar, man lässt sich halt verrückt machen. Boah, die Kosten für Schulbücher sind ja auch enorm, wahnsinn, ich hoffe wir können ausleihen.

    LG Romy

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  5. Manchmal kann man nur frustiert darüber sein wie es hier in Sachen Bildung läuft. Ein Kiga platz für Junuior hätte im Winter mit dann 2 Jahre hier 248€ gekostet. Der gleiche mit 3 Jahren 89€. Sicher ist bei 2 Jährigen einiges mehr zu tun,aber soviel Geld muss es nun auch nicht sein. Das Jahr haben wir dann auch noch zeit. Aber wie ist es bei Fmilien die ihre Kinder in die Krippe geben müeen um Arbeiten gehen zu können? da fällt dann auch gleich wieder ein Teil weg, um das zu bezahlen was den weg frei zur arbeit macht... Ich verstehe sowas nicht!

    LG Mel

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    1. Tja, heftig. Bildung sollte kein Luxusgut sein. Jetzt haben wir schon die Ausleihlisten fürs kommende Schuljahr bekommen. Das sind für unseren Kleinen mal wieder 20 Euro und für den Großen 60 Euro. Nur das Ausleihentgeld. Dann kommen ja noch die Arbeitsbücher und die Materialien. Puh

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  6. So früh schon zur Logopädin ??? Also bei uns im Kiga wurde ich ja auch schn drauf hingewiesen wegen dem *Sch*...aber der Kinderarzt meinte da nur ganz trocken zu mir, dass die nur die Pferde scheu machen und sich das noch geben kann, wenn die Milchzähnchen wohl gehen...na mal sehn. Vielleicht bekommt sie es in Griff oder wir werden irgendwann da auch was machen müssen.
    Was die Schulkosten angeht ist ja wirklich hammer...ich glaube ich lasse meine dauerhaft im <Kiga *lach*

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  7. Puh sind die Schulbücher teuer!
    In manchen Bundesländern werden die Schulbücher kostenlos zur Verfügung gestellt. Lehrmittelfreiheit heißt das. Ich finde, die sollte es in jedem Bundesland geben!

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  8. Vielen Dank für deinen Beitrag und viel Glück bei der Verlosung

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